Bei jeglichem Umgang mit dem Element Feuer hantiert der Mensch mit einem Element, von dem große Gefahren ausgehen können. Umso wichtiger ist es sich mit der Thematik von Verbrennungen und
entsprechenden Methoden zur Ersten Hilfe auseinander zu setzen. Flammen, Dämpfe, Flüssigkeiten oder Gegenstände, können in heißem Zustand Verbrennungen hervorrufen. Unfälle gilt es zu vermeiden,
denn diese können für Betroffene lebenslange Folgen nach sich ziehen.
Plötzlich hochschlagende Stichflammen, sowie auch Explosionen oder sonstige Ereignisse in diesem Kontext können bei Einatmung oder Kontakt auch bei nur kurzer Zeitdauer zu Verbrennungen im Mund
und Rachen führen, Atemstörungen verursachen oder andere Körperregionen, z. B. durch Entflammung und Durchbrennen der Kleidung, schädigen.
Gerät aus irgendeinem Grund die Kleidung in Brand, so laufen betroffene Personen oft panikartig davon. Häufig nicht bedachtet wird dabei die Tatsache, dass dadurch die Flammen zusätzlich entfacht
werden. Die einzige Chance besteht darin, mit schnellem und zielgerichtetem Handeln den Flammen den Sauerstoff zu entziehen. Maßgeblich für die Brandbekämpfung ist jedoch diejenige Methode, die
sofort verfügbar ist. Empfohlen wird im Allgemeinen die Nutzung der Löschmethoden Wasser, Löschdecke, Jacken u. ä, Feuerlöscher oder das Wälzen der Person auf dem Boden.
In der Regel reagieren brennende Personen jedoch irrational und versuchen vor dem Feuer wegzulaufen. Daher sollten solche Personen unbedingt aufgehalten werden. Es empfiehlt sich zudem sie zum
Stürzen zu bringen. Verletzungen, die durch den Sturz entstehen, können jedoch, aufgrund der zu erwartenden Verbrennungsschäden, vernachlässigt werden.
-> Wasser
Nicht nur bei vielen anderen Bränden ist Wasser das klassische Löschmittel der Wahl. Auch bei Personenbränden kann es schnell und effektiv eingesetzt werden und es empfiehlt sich, dass es immer
in greifbarer Nähe vorhanden ist.
-> Wälzen der Person auf dem Boden
Auch durch diese Methode können Flammen erstickt werden. Allerdings erfordert dies den Einsatz der betroffenen Person, ob sie jetzt allein auf die Idee kommt oder von anderen dazu überredet wird.
-> Feuerlöscher
Vorzugsweise sollte der Wasserlöscher zum Einsatz kommen. Dazu mit kurzen Löschstößen von oben nach unten so lange wie nötig löschen. Beim Einsatz eines CO2-Löschers ist darauf zu achten, dass
Gewebe gefrieren kann. Zudem ist CO2 ein Atemgift, sodass die Anwendung in geschlossenen Räumen als problematisch gilt. Kommen Pulverlöscher zur Anwendung ist zu berücksichtigen, dass dieses
eingeatmet werden und so die Lunge schädigen kann.
-> Löschdecke, Jacken u. ä.
Eine Löschdecke eignet sich zum Löschen kleinerer Kleidungsbrände. Die betroffene Person wird mit der Löschdecke abgedeckt (ggf. jetzt zu Fall gebracht, falls nicht schon geschehen) und die
Flammen werden vom Hals abwärts ausgestrichen.
Wichtig ist dabei, dass der Bereich am Hals möglichst dicht verschlossen bleibt, um einen Kamineffekt unter der Löschdecke zu vermeiden. Auch das Streichen hat eine wichtige Wirkung, da durch
Klopfen den Flammen neuer Sauerstoff zugeführt würde, was durch Streichen vermieden wird.
Ebenfalls beachten sollte man, dass die Löschdecke oder ein anderes zur Löschung benutzte Material heiß werden kann und je nach Stoff besteht die Gefahr, dass dieses mit der darunter liegenden
Körperoberfläche verklebt.
MERKE: Bei allen Löschvorgängen ist jedoch immer auf die eigene Sicherheit zu achten!
Zuerst ist die Rettung über die europaweite Notrufnummer 112 zu kontaktieren. Wenn dabei die sogenannten 5 W-Fragen nicht im Kopf sein sollten, ist das nicht schlimm. Der
Disponent am anderen Ende der Leitung ist auf solche Situationen geschult und wird fragen, was er wissen möchte und muss. Das einzige was man sich merken sollte ist, dass stets der Disponent das
Gespräch wieder beendet.
Ist der Notruf abgesetzt sollte die Kleidung entfernt werden. Festklebende Stoffteile bleiben am Körper und werden umschnitten.
Um dem Körper die Hitze zu entziehen sollte nun mit Wasser gekühlt werden. Diese Empfehlung gilt jedoch mit folgenden Einschränkungen:
a) Großflächige Verbrennungen sollen nicht (mehr) gekühlt werden.
b) Kleinflächige Verbrennungen wie Finger, Teile einer Hand sollten zwei Minuten mit Wasser gekühlt werden. Das Wasser sollte dabei etwa Zimmertemperatur haben.
c) Im Gesicht sollte mit feuchten Tüchern gekühlt werden.
d) Das Kühlen sollte sich nur auf den verbrannten Bereich beschränken.
Der Grund für diese Einschränkungen liegt in der Gefahr der Unterkühlung. Wasser hat eine gute Wärmeleitfähigkeit, weshalb es bei der Versorgung von Brandverletzungen zum Einsatz kommt. Eine zu intensive oder zu großflächige Kühlung mit Wasser würde dem Organismus zu viel Wärme entziehen, sodass der Kreislauf zusätzlich stark belastet wird.
Je nach Ausmaß der Verbrennung kann es zu erheblichem Flüssigkeitsverlust gekommen sein. Falls sich Blasen gebildet haben, sollten diese geschlossen bleiben, um die Gefahr einer Infektion zu
vermeiden.
Personen mit Brandverletzungen sind häufig hochgradig schockgefährdet. Daher sollte stets eine Prüfung von Bewusstsein und Atmung mit entsprechender Handlung erfolgen (ggf. Maßnahmen gegen einen
(drohenden) Schock einleiten).
Die Versorgung der Brandwunde sollte mit geeignetem Verbandsmaterial (z. B. Verbandtuch) erfolgen. Dazu ist dieses locker und ohne Druck auf die Wunde zu legen. Auch Befestigungen sind locker
anzubringen mit Mullbinden und nicht mit Klebepflaster.
Sind Hände oder Füße verbrannt sollte eine Kompresse zwischen die einzelnen Finger bzw. Zehen gelegt werden, um zu vermeiden, dass die geschädigte Haut im Wundbereich miteinander verklebt.
Aufgrund dessen, dass die Haut durch die Verbrennung ihre Schutzfunktion verloren hat, kühlen betroffene Personen leichter aus. Daher sollten sie mit Decken oder Kleidungsstücken abgedeckt
werden, nachdem die Erstversorgung durchgeführt wurde. Dabei ist darauf zu achten, dass die verwendeten Materialien nicht mit Brandwunden in Berührung kommen und auch auf verbundene Verletzungen
kein Druck ausgeübt wird.
Hinweis:
Die Informationen zum Thema Erste Hilfe bei Verbrennungen sind einem Lehrbuch des ASB entnommen. Nähere Informationen siehe im Literaturverzeichnis.