Feuerrekorde


Höher, schneller, weiter. Dem Menschen scheint nichts gut oder groß genug zu sein. Sich dabei gegenseitig stets übertreffen zu wollen, ist fast schon eine normale Ausprägung unserer Spezies. Auch im Umgang mit Feuer gibt es sie: Rekorde, die einen nicht nur staunen lassen, sondern bei denen man sich manchmal auch fragen kann "Muss das denn sein?" Die Grenze zwischen dem berühmten "zu viel des Guten" und einer sinnvollen, sicherheitsbestimmten und/oder traditionellen Praktizierung von Feuer sind dabei stets fließend und jeder hat so seine ganz eigene Meinung.

 

Größtes Brauchtumsfeuer


Ursprünglich aus dem Johannisfeuer entstanden, wurde 2016 im norwegischen Slinningsbalet ein Weltrekord geplant. Es sollte das höchste Brauchtumsfeuer werden. Mit Feuereifer stapelten viele junge Helfer die ca. 40.000 Paletten übereinander und kämpften dabei u. a. auch gegen die Zeit. Doch am Ende konnte das Feuer entzündet werden. Mit einer Höhe von 47,396 Metern gelang der Versuch und ging in das Guinness Buch der Rekorde sein.

Brauchtumsfeuer, Lustenau, Weltrekord, Österreich
Weltrekord: Brauchtumsfeuer in Lustenau (Österreich)

Der Weltrekord aus Norwegen sprach sich schnell herum und wie eingangs bereits erwähnt, spornen solchen Ereignisse andere Menschen an, dies zu übertreffen. So wurde im Jahre 2019 in der kleinen Stadt Lustenau im Vorarlberg in Österreich an der Grenze zur Schweiz ein neuer Weltrekord geplant und in Angriff genommen. Ziel war natürlich den Rekord aus Norwegen zu knacken.

 

Das Projekt sorgte jedoch für Streit um Weltrekord - Feuer in Österreich, wie die Frankfurter Rundschau im März 2019 titelte. Im Kern des Streits ging es dabei um die Frage: Wie sinnvoll sind Brauchtumsfeuer in Zeiten des Klimawandels? Klar, dass es hier unterschiedliche Meinungen gibt und die wildesten Behauptungen und Spekulationen.

 

Trotz dieser Diskussionen wurde das Projekt jedoch voran getrieben. Obwohl der Turm ursprünglich "nur" 58,6 Meter hoch werden sollte, erreichte er später eine beachtliche Höhe von 60,64 Metern und wog rund 100 Tonnen. Damit war der Turm sogar um zwei Meter höher als der örtliche Kirchturm. Beim Abbrand am 16. März kam es dann zunächst zu brenzlige[n] Szenen bei Weltrekord-Feuer (Schwarzwälder Bote), da Glutstücke bis zu 300 m weit flogen. Auch 10.000 Zuschauer mussten zeitweise in Sicherheit gebracht werden. Die Allgäuer Zeitung titelte daher zwei Tage später: Das Lustenauer Funkenfeuer war nicht ungefährlich!

 

Am Ende wurde das Projekt jedoch ein Erfolg und gilt bis auf weiteres als das höchste Brauchtumsfeuer der Welt.

Heißeste Flamme


Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie heiß Feuer eigentlich werden kann? Erste Informationen erhalten wir, wenn wir uns ganz allgemein mit Flammen beschäftigen. Auch der zur Verfügung stehende Brennstoff, sowie der Luftsauerstoff spielen bei der Entwicklung der Temperatur eine wesentliche Rolle. Allein daraus lässt sich schlussfolgern, dass Flammen nicht gleich heiß sind. Es gibt also "kühlere" und heißere Flammen. Aber wie heiß ist denn nun die heißeste Flamme? Dazu ist (nach Geolino und Feuerfakten) ein Experiment unter Idealbedingungen nötig. Lässt man bei einem enormen Druck von 40 bar Dicyanoethin (eine Kohlenstoff-Stickstoff-Verbindung) und Ozon miteinander reagieren, entsteht eine Flamme, die 6.000 °C erreicht. Verglichen mit der Sonne, in deren Kern rund 15 Millionen °C herrschen sollen, ist das zwar vergleichsweise kalt, aber für irdische Verhältnisse eine extrem hohe Temperatur, die selbst Lava nicht erreicht. Die Flamme eine Kerze kann übrigens ca. 1.400 °C erreichen.

Weltrekord im Feuerspucken und -schlucken


Feuerspucken, Dennis Just, Willich, Weltrekord
Feuerspucker: Dennis Just
Egon Rusch, Feuerschlucken, Bregenz, Weltrekord
Feuerschlucker: Egon Rusch

Das Spiel mit dem Feuer fasziniert groß und klein. Bei unterschiedlichen Anlässen wie Hochzeiten, Stadtfeste oder Betriebsfeiern sind die Artisten und Künstler zu bestaunen, wenn sie mit dem Element interagieren. Wie sollte es anders sein, gibt es auch hier einige, die es auf die Spitze treiben und mit ihrer Leistung im Guinessbuch der Rekorde stehen oder sich Weltmeister nennen wollen.

Einer von ihnen ist Dennis Just aus Willich. Wie die Westdeutsche Zeitung im Jahre 2017 berichtet, knackt er bei seinem Versuch den Weltrekord im Feuerspucken in Rückenlage. Vor rund 120 Zuschauer gelingt es ihm im achten Versuch eine Flamme mit einer Höhe von 5,30 m zu spucken. Eine extrem beachtliche Höhe. Höher war nur der Australier Tim Black, der 2007 in stehender Position eine 7,20 Meter hohe Feuersäule produzierte.

 


Den Weltrekord im Feuerschlucken hält dagegen nach einem Bericht der Vorarlberger Nachrichten der Bregenzer Egon Rusch, der 2019 in Den Haag 71 brennende Fackeln in 30 Sekunden und 126 Fackeln in einer Minute im Mund löschte.

 


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