Fettexplosion


Abb. Fettexplosion
Abb. Fettexplosion

Ein ebenfalls sehr gefährliches Phänomen ist die Fettexplosion. Ohne ein umsichtiges, vorausschauendes Verhalten kann sie in jedem Haushalt auftreten. Insbesondere hier gilt, dass kleine Fehler eine große Auswirkung haben können. Daher merke:

 

NIE!!! brennendes Fett mit Wasser löschen!!

 

Aber warum ist das eigentlich so, dass Wasser und brennendes Fett eine solche Reaktion auslösen?

 

Stellen wir uns einen Topf mit Öl auf dem Herd vor. Das Öl erhitzt sich und erreicht irgendwann seine Entzündungstemperatur. Diese liegt bei Speiseölen und Speisefetten bei ca. 320 °C. Ist es jetzt zu diesem Fettbrand gekommen, kann es brandgefährlich werden. Wird nun versucht dieses Fett mit Wasser zu löschen, entsteht eine gewaltige Stichflamme. Der Grund dafür liegt darin, dass das Wasser zunächst einmal schwerer ist und in das Fett einsinkt. Bei diesem Prozess wird es durch das heiße Fett schlagartig auf über 100°C erwärmt. Das zuvor flüssige Wasser ändert bei dieser Temperatur bekanntlich seinen Aggregatzustand, verdampft und wird gasförmig.

 

Abb. Anwendung Löschdecke
Abb. Anwendung Löschdecke

Hierbei ändert sich auch das Volumen, denn aus 1 Liter Wasser entstehen 1.700 Liter Wasserdampf. Der Topf ist jedoch zu klein, um dieses große Volumen aufnehmen zu können, sodass sich das im wasserdampfbefindliche Wasser seinen Weg nach oben sucht. Dabei reißt es das heiße Fett mit aus dem Topf. Bedingt durch die vergrößerte Oberfläche kann nun mehr Sauerstoff mit dem bereits brennenden Fett reagieren und die Intensität des Brandes erhöht sich. Dies alles geschieht in Bruchteilen von Sekunden. Welche Kraft hinter einer solchen Fettexplosion stehen kann, zeigt dieses Video der ZDF-Sendung "Nicht Nachmachen" mit Wigald Boning und Bernhard Hoecker.

 

Auch wenn die zwei sichtlich Spaß haben, sollte dieses Experiment natürlich nicht zu Hause nachgemacht werden! Es besteht dabei akute Lebensgefahr!

Wie sollte ich mich bei einem Fettbrand verhalten?


Zuerst einmal Ruhe bewahren. Das klingt schwierig und wird es wohl für die meisten Menschen auch sein, die wenig oder keine Erfahrung im Umgang mit oder sogar Angst vor Feuer haben. Dabei ist es gerade jetzt sehr wichtig, denn anderfalls neigt man eher dazu sich falsch zu verhalten.

 

Gehören Sie zu der Gruppe, die Angst haben vor Feuer oder die in einer solchen Situation Angst oder starkes Unwohlsein empfinden, dann ist der zweite Schritte die Alarmierung der Feuerwehr über die europaweite Rufnummer 112. Schließen Sie wenn möglich in der Küche Fenster und Türen. Wenn Sie das Gebäude verlassen, denken Sie daran Ihre Nachbarn zu informieren. Warten Sie dann draußen auf die Feuerwehr und weisen diese ggf. ein. Je eher und schneller diese alle nötigen Informationen hat, desto eher kann der Brand gelöscht werden und desto weniger Schaden anrichten.

 

Gehören Sie zu der Gruppe, die keine Angst hat und im Umgang mit Feuer erfahren ist oder sich sicher fühlt, dann können Sie eigene Löschversuche unternehmen. Nutzen Sie dazu einfach den Deckel des Topfes.

Nachdem Sie diesen Schritt erledigt haben, nehmen Sie den Topf von der heißen Herdplatte (Topflappen oder Handschuhe verwenden, da der Topf heiß ist). Stellen Sie den Topf auf eine feuerfeste Unterlage oder bringen Sie ihn ins Freie. Nun kann der Topf in Ruhe abkühlen.

 

Auch wenn Sie zu dieser letzten Gruppe gehören, empfiehlt es sich vor Durchführung eigener Löschversuche die Feuerwehr zu Alarmierung. Weitere Löschmittel, die Sie neben dem Topfdeckel verwenden können, sind z. B. eine Löschdecke oder ein spezielles Fettbrandlöschmittel, welches Sie im Baumarkt bekommen können. Sollten Sie unerfahren oder unsicher sein im Umgang mit Löschdecke oder Löschmittel, hilft Ihnen Ihre örtliche Feuerwehr gerne weiter.

  1. Ruhe bewahren
  2. Feuerwehr alarmieren (112)
  3. Nachbarn warnen
  4. eigene Löschversuche unternehmen

Tradition ist nicht die Aufbewahrung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers.

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