Brandschutzerziehung


Feuer hat bis heute nichts von seiner Faszination verloren. Kinder wachsen heran und wollen in ihrem ganz natürlichen Entdeckungstrieb das Feuer erkunden. Dabei kann es nur zu leicht zu einem Brand kommen, denn in jungen Jahren können sie das Gefahrenpotenzial nicht oder nur selten einschätzen.

Paulinchen; Struwwelpeter
Abb. Paulinchen aus dem Struwwelpeter

 

Um dieser Sachlage entgegen zu wirken, bediente man sich in früheren Zeiten entsprechender Verbote oder abschreckenden Geschichten, wie die von Paulinchen im Struwwelpeter. Es sollte Angst als Erziehungsmethode genutzt werden. Warum dies jedoch kontraindiziert ist, soll an dieser Stelle nicht psychologisch erläutert werden. In Bezug auf die Verbote weiß man inzwischen jedoch, dass sie genau das Gegenteil bewirken. Eine verbotene Sache wird erst recht interessant. Daher empfehlen heutzutage viele Experten eine frühzeitige und verantwortungsbewusste Erziehung und Aufklärung.

 

Die Brandschutzerziehung ist hier ein wichtiger Faktor, wenngleich nicht mehr der alleinige. Über Jahrzehnte hinweg hat sie jedoch gute Arbeit geleistet und leistet diese auch heute noch. Durchgeführt wird sie von engagierten Kameraden der Feuerwehr, die im Rahmen dieser Maßnahme nicht zuletzt auch Werbung für eben diese Institution betreiben. Meist setzt die Brandschutzerziehung schon im Kindergarten und der Grundschule an.

 

 

Kaspertheater; Kasperletheater; Brandschutzerziehung
Abb. Brandschutzerziehung Kasperletheater

Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. Je nach Alter der Kinder wird mit Puppen des Kasperletheaters oder anderen speziellen Figuren wie Fridulin Brenzlich gearbeitet. Auch Verbrennungsproben und das Absetzen des Notrufs gehören zum Programm. Um die Notrufnummer für Kinder leicht merkbar zu machen, hat man daraus eine einfache mathematische Formel entwickelt:

1 + 1 = 2

 

Häufig steht auch ein Besuch von und bei der örtlichen Feuerwehr an. Meist gibt es neben einer Fahrzeugschau für die Kinder die Möglichkeit, die Kleidung der Einsatzkräfte anzuziehen und sich selbst mittels einer Spritzwand wie ein echter Feuerwehrmann zu fühlen. Die Kinder können daher mit Spaß und Freude an der Brandschutzerziehung teilnehmen.

 

 

Feuerwehr Malbuch
Abb. Feuerwehr Malbuch

So wertvoll das Konzept der Brandschutzerziehung ist, darf es bei ihr nicht aufhören, denn eine umfangreiche Feuererziehung ist vielschichtiger. Die Brandschutzerziehung geht im Wesentlichen von einem Brand als negativem Schadereignis aus, vor dem es sich zweifelsohne zu schützen gilt. Feuer ist jedoch ambivalent und hat ebenso positive Aspekte. An dieser Stelle sind die Eltern in der Pflicht ihrem Nachwuchs das Element vollständig zu vermitteln und/oder sich bei Bedarf an weitere Feuerexperten zu wenden.

 

Nur wer das Feuer zu schätzen weiß, über das entsprechende Know-how verfügt und ihm in allen Bereichen den nötigen Respekt entgegen bringt, kann verantwortungsbewusst mit ihm umgehen. Leider kommt es trotz vieler Maßnahmen für eine feuerkompetente Ausbildung immer wieder zu Unfällen - auch bei Kindern. In Ableitung der Geschichte aus dem Struwwelpeter setzt sich daher der Paulinchen e. V. für Brandverletzte Kinder ein.

Tradition ist nicht die Aufbewahrung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers.

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